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90 Jahre

Montag, 12.04.2021

US Army

1979-1982

Bau unseres Sportgeländes durch eine Pioniereinheit der US-Army

 

1979-1982

Seinen Anfang nahm alles Ende der 70er Jahre. In einem Gemeinde-ratsbeschluss vom 18.10.1979 wurde dem Antrag des SVS auf Zuweisung eines Sportgeländes in den Krautgärten stattgegeben. Der Verein brauchte ein neues Sportgelände, hatte aber nicht genug Geld. Der damalige Vorsitzende Matthias Loschert bekam einen Tipp mit der US-Armee Kontakt aufzunehmen, die damals noch an zahlreichen Standorten in Unterfranken stationiert war. Über den Karlstadter Abgeordneten Alfred Biehle, der Wehrbeauftragter des Bundestags war, klappte die Kontaktaufnahme: Die US-Armee schickte eine Pioniereinheit aus Kitzingen nach Steinfeld. Der Einsatz wurde als Übung für die Pioniere deklariert. Insgesamt wurden bei diesen arbeiten 20.000 Kubikmeter Erdreich bewegt. (Bild 1-6)

Als Gegenleistung musste der Sportverein die acht bis zwölf Soldaten, die rund zweieinhalb Wochen lang in wechselnder Besetzung in Steinfeld waren, verköstigen und Diesel für die Fahrzeuge bereitstellen. Die Verpflegung gab es in der Milchanlieferstelle neben dem Rathaus, die für diesen Zweck ausgeräumt wurde. »Das Essen war besser als in der Army« berichtet Dan Chirdon, einer der damaligen US-Soldaten »es kam vom Metzger und Bäcker und wurde von jungen Frauen serviert.« Die Firma Hock stellte einen alten Bus zur Verfügung, der als eine Art Baubude diente. Dort saßen die jungen US-Soldaten, Chirdon war damals 25, und die Einheimischen abends beisammen. Es habe »interessante Tauschgeschäfte« gegeben, berichtete Matthias Loschert: unter anderem US-Whiskey gegen Asbach Uralt. (Bild 7)

Nach dem Ende der Arbeiten musste das schwere Gerät zurück nach Kitzingen gebracht werden. Chirdon, damals Sergeant (in etwa Feldwebel), fuhr einen Tieflader mit einer 27 Tonnen schweren Caterpillar-Raupe. Auf der Serpentinenstrecke von Stadelhofen nach Mühlbach versagten die heißgelaufenen Bremsen. Geistesgegenwärtig lenkte Chirdon das immer schneller werdende Fahrzeug gegen die Bruchsteinmauern rechts und links vom Weg, um es abzubremsen. In Mühlbach riss er das Steuer herum, so dass sich Zugmaschine und Anhänger ineinander verkeilten und kurz vor den Häusern zum Stehen kamen.

Nach Angaben von Matthias Loschert fuhr ein Schulbus mit Kindern wenig später über die nahe Kreuzung. Ohne Chirdons Reaktion wäre der Tieflader durch ein Haus gerast und womöglich in den Main gestürzt. Aus dem Wrack kamen Chirdon und sein Beifahrer Dearl Lewandowski fast unverletzt heraus. Dan Chidron wurde dafür später die Tapferkeitsmedaille verliehen. (Bild 8)

Im Jahr 2019 besuchte Dan Chirdon Alt-Bürgermeister Matthias Loschert in Steinfeld und sie schauten sich unter anderem das heutige Sportgelände an. Des Weiteren wurde eine Gedenktafel am Sportheim angebracht, welche an die Pionierarbeiten im Jahr 1982 erinnert.

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Bild 1: Erdarbeiten durch die US Army

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Bild 2: Erdarbeiten durch die US Army

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Bild 3: Erdarbeiten durch die US Army

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Bild 4: Erdarbeiten durch die US Army

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Bild 5: Erdarbeiten durch die US Army

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Bild 6: Entstehung Sportplatz/Spotheim

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Bild 7: Gruppenbild

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Bild 8: Wrack des Tiefladers

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